Im Spätjahr 1889 trennten sich einige Mitglieder von dem im Frühjahr des gleichen Jahres gegründeten Turnverein, und gründeten im Gasthaus zum Hirsch den Turnerbund Germania Sandhausen.

1895 wurde, anlässlich eines Turnfestes, die Fahnenweihe durchgeführt. Das Vereinsleben im Turnerbund Germania war dem des Turnvereins bis zum Jahre 1899 gleich. Eine Krise des Vereins legte die Turnerei von 1899 bis zum Jahre 1903 vollständig lahm. Im Jahre 1903 wurde von den noch vorhandenen älteren Mitgliedern der Verein erneut ins Leben gerufen.

In turnerischen Leistungen stand der Verein ebenfalls auf einer beachtlichen Höhe. Zu den 1. Siegern zählte damals der spätere Turnwart Johann Adam Rudolf, der spätere Bürgermeister Adam Mattern und dessen Bruder Christof Mattern.

Eine schöne Aufwärtsentwicklung hatte der Verein bis zum Ausbruch des Krieges 1914 zu verzeichnen, doch während des Krieges konnte der Turnbetrieb infolge der Einberufung vieler Mitglieder zum Kriegsdienst nur mühsam aufrecht erhalten werden. Nach Kriegsende wurde die Turnerei in vollem Umfang wieder aufgenommen und entwickelte sich bis zum Jahre 1931 unter der Leitung des Oberturnwartes Stefan Klee und des 1. Turnwartes Adolf Rott recht erfolgreich.

Von 1930 bis 1933 liegen uns die Sitzungsprotokolle des Turnerbundes lückenlos vor.

So wissen wir, dass der Verein im Jahre 1930 insgesamt 65 aktive und 47 passive Mitglieder hatte und neben den Turnerriegen eine Handballabteilung existierte, die von Spielwart Adam Müller betreut wurde. Im November 1930 wurde eine Damenriege gegründet. Zur selben Zeit hatte der Verein auch eine Faustballmannschaft.

Im Jahre 1932 begann die Abwärtsentwicklung mit der Auflösung der Damenriege. Das Interesse der Jugend am Turnen wurde immer geringer. Ende 1932 finden wir folgende Notiz im Protokollbuch: „Da der TBG immer mehr Mitglieder verlor, hat es keinen Zweck mehr, weitere Turnstunden sowie Versammlungen abzuhalten.”

Am 20. Mai 1933 beschloss die Versammlung des TBG einstimmig den Zusammenschluss mit der Turngesellschaft Einigkeit zu versuchen.

Die beiden Vereine trafen sich am 23. Mai in der „Fortuna” zu einer gemeinsamen Sitzung. Beide Vorsitzende, Johann Fischer vom TBG und Karl Jahn von der TGE, erklärten nochmals ihren Willen zum Zusammenschluss.

Die Versammlung bekam einen politischen Akzent. „Es wurden Männer zur Wahl vorgeschlagen, die zwar nicht anwesend aber bereit wären, mitzuarbeiten.”

Der Vorsitzende Karl Jahn erklärte dazu: „Jetzt treten Leute in Erscheinung, die sich noch nie für die Turnsache hergegeben haben und nur bei dem heutigen Umsturz sich jetzt überall vordrücken möchten.”

Man trennte sich ohne Einigung.

Der letzte Eintrag ins Protokollbuch des TBG erfolgte am 23. Juni 1933. Der Vorstand beschloss, „einen Zusammenschluss mit der TGE nur dann vorzunehmen, wenn es sein muss ” Es musste sein.

Im Zuge der „Gleichschaltung” wurde der Zusammenschluss vollzogen.